Betreffend Stromverbrauch lese ich immer wieder vom «typischen Haushalt». Was ist darunter zu verstehen, und wie steht es um den Stromverbrauch eines typischen Haushalts?
Gebäude mit übermässigem Energiebedarf treiben Durchschnittswerte in die Höhe, weshalb der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch eines Haushalts von 4500 kWh pro Jahr zu relativieren ist. Hier gilt es, den typischen Haushalt vom durchschnittlichen Haushalt zu unterscheiden. Haushalte mit Elektroheizung oder elektrischer Wassererwärmung heben den durchschnittlichen Stromverbrauch deutlich an. Typische Haushalte sind mit keinem dieser Systeme ausgestattet. 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung leben in einem Zwei-Personen-Haushalt. Einfamilienhäuser benötigen gegenüber Mehrfamilienhaus- Wohnungen rund 20 bis 30 Prozent mehr Strom bei gleicher Personenbelegung. Für aussagekräftige Vergleiche zum Stromverbrauch sind demnach die Wohnsituation und die Anzahl im Haushalt lebender Personen ausschlaggebend. Zudem ist zu beachten, dass bei Mehrfamilienhäusern die Kosten des Allgemeinstroms nicht in der individuellen Stromrechnung, sondern in den Nebenkosten aufgeführt sind. Entsprechende Vergleiche sind demnach mit Vorsicht zu geniessen.
Die Aufteilung des Stromverbrauchs im Haushalt zeigt deutlich, dass die Küche am meisten Strom verbraucht und dort das Sparpotenzial beim verbrauchten Strom am grössten ist:
- 32 % Kochen, Spülen, Kühlen;
- 19 % Elektronik (Unterhaltung, Büro);
- 16 % Waschen und Trocknen;
- 13 % Allgemeinstrom (Gebäudetechnik);
- 10 % Beleuchtung;
- 10 % Kleingeräte, inkl. Staubsauger
Aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung unseres Lebens ist zu erwarten, dass der Stromverbrauch eines Haushalts trotz immer effizienterer Geräte in den nächsten Jahrzehnten steigen wird.